Über Taekwon-Do

Geschichte

Taekwon-Do ist die koreanische Kunst der Selbstverteidigung, die in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts in der Welt bekannt gemacht wurde. Seit den 1980er Jahren hat sich diese Kampfkunst aufgegliedert. Wir trainieren kontaktlos nach dem ursprünglichen System in der Tradition von Großmeister Kwon, Jae-Hwa (7. Dan). Dabei steht die körperliche und geistige Entwicklung im Vordergrund, nicht der Wettkampf. Komplexe Techniken schärfen die Konzentration und bringen Körper und Geist in Einklang. Das grundsätzliche Ziel des Taewkon-Do besteht in der Fähigkeit, sich und andere vor Gefahr zu schützen. Alle Übungen und die damit verbundene Steigerung der Selbstdiziplin sind diesem Ziel untergeordnet.

Disziplinen des Taekwon-Do

Grundtechniken im Formenlauf (Hyong)

Die Grundtechniken umfassen Blöcke, Stöße mit Händen und Armen, Tritte, verschiedene Stände und Schritte u.v.m. Diese Techniken werden in vorgegebenen Hyongs oder Formen (Schattenkämpfen) geübt. Dabei nimmt der Schwierigkeitsgrad der Techniken und auch die Komplexität der Bewegungsabläufe zu. Das Traditionelle Taekwon-Do lehrt 20 Formen, die mit der Tradition und Geschichte Koreas verknüpft sind.

Dehnung, Kraft und Ausdauer

Eine hohe Gelenkigkeit und gesteigerte Körperkraft ist keine Voraussetzung, um Kampfsport mit Erfolg und persönlicher Zufriedenheit betreiben zu können. Sie werden stattdessen während der aktiven Ausführung der Übungen erworben. Dehnung und Krafttraining trainieren die Sehnen und Muskeln für große Belastungen, wie sie in Notsituationen auftreten. Eine ausführliche Dehungsphase entspannt zudem die Muskulatur physisch (Relaxation) und beugt der Bildung von Verspannungen vor.

Selbstverteidigung (Hosinsul)

Die Abwehrtechniken für Angriffs- und Notwehrsituationen werden im Taekwon-Do unter dem Begriff Hosinsul zusammengefasst. Im Zentrum steht die rasche Reaktion, um den Angreifer vom Kampf abzubringen. Diese Disziplin ist nicht kontaktlos. Daher muss vor allem die korrekte und passende Reaktion geübt werden, um Verletzungen bei der Übung zu vermeiden.

Bruchtest (Kyok-Pa)

Die geistige Stärke wird im Training durch starken Einsatz und Durchhaltevermögen demonstriert und durch Bruchtests demonstriert. Dabei werden Bretter in einfachen und mehrfachen Lagen sowie für einen höheren Schwierigkeitsgrad auch Ziegel mit bloßen Händen und Füßen zerstört. Damit ein Bruchtest gelingt, muss die Kraft durch die richtig ausgeführte Technik mit der ausreichenden Stärke auf das Ziel gelenkt werden.

Kontaktloser Freikampf (Taeryon)

Der Kampf wird in einfacher, abgesprochener Form als Einschrittkampf (ilbo-taeryon) schon bei den Anfängern eingeführt. Damit trainieren die Aktiven die gezielte und kunstfertige Reaktion auf einen abgesprochenen Angriff. Der Freikampf zwischen Schülern höherer Grade wird mit dem Ziel geführt, Scheintreffer mit Kicktechniken am Kopf zu landen. Er setzt sich so von der Selbstverteidigung und dem Straßenkampf ab.

Fachsprache

Die Bewegungen und Technik werden im Taekwon-Do mit koreanischen Fachbegriffen beschrieben. Auch der Unterricht ist durch die Verwendung koreanischer Begriffe gekennzeichnet. Der Lehrer (kyosa) wird höflich angesprochen (kyosa-nim). Beginn (Chunbi) und Ende einer Übung (Guman bzw. Paro) werden klar mit Ansagen definiert. Außerdem wird bei Wiederholung von Übungen auf Koreanisch gezählt:

12345678910
hanadhulsedneddasodyosodilgopyodolahopyol

Hinweis zur Aussprache: Die Schreibung ist für die Deutsche Aussprache angepasst, sodass alle Buchstaben wie üblich ausgesprochen werden können. Weiche Konsonanten im Auslaut sind nicht besonders weich zu sprechen: d in ned wird als t ausgesprochen wie in Wald.

Grade

Der Lernfortschritt wird in der Kampfkunst „Taekwon-Do“ durch Gürtelgrade angegeben, die durch eine Prüfung bei einem vom TTC e.V. zertifizierten Prüfer zuerkannt werden. Die Gürtelgrade gliedern sich in von zehn aus rückwärts zählende Schülergrade (koreanisch kup), und vorwärts zählende Meistergrade (koreanisch dan). Sie werden durch die Farbe des Gürtels angezeigt.

Grad10. Kup9. Kup8. Kup7. Kup6. Kup5. Kup4. Kup3. Kup2. Kup1. Kup
Farbeweiß
gelbgrün
blau
rot
Reife
Anfänger
Fortgeschritten

Die nötigen Fähigkeiten werden in der Prüfung insbesondere durch die zufriedenstellende Ausführung von festgelegten Übungen (sowohl allein als auch mit einem technischen Partner) und durch das als Bruchtest bezeichnete Zerschlagen von Holzbrettern nachgewiesen. Die Prüfungseignung wird bei Schülergraden durch den Schulleiter festgestellt. Je nach Grad müssen die Prüflinge angemessene technische, körperlich-sportliche sowie theoretische Voraussetzungen nachweisen.

Grad1. Dan
2.Dan3. Dan4. Dan5. Dan6. Dan7. Dan
Farbe
schwarz
Reife
Meisterschüler
Meister
Großmeister