Taekwon-Do-Training

Offenes Training

Die Trainingszeiten in der Schule richten sich an verschiedene Alters- und Erfahrungsstufen - Fokus und Stundenziel orientieren sich an der angegebenen Gruppe. Grundsätzlich steht das Training aber jederzeit allen offen, da der Unterricht differenziert nach den Bedürfnissen aller Trainingsteilnehmer strukturiert wird. Die Meister sind pädagogisch geschult und berücksichtigen besonders die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern.
Kleine Kinder bis 12 Jahre erfordern aufgrund ihres Entwicklungsstandes und Senioren aufgrund möglicher körperlicher Einschränkungen eigene Einführungskurse. Nach den ersten Prüfungen können fortgeschrittene kleine Kinder bzw. Senioren in den regulären Stunden mit allen zusammen trainieren.

Stundenablauf

Die Stunden sind nach einem festen Ablauf gegliedert. Vor Beginn jeder Stunde stellen sich alle anwesenden Schüler dem Meister gegenüber reihenweise auf. Anhand der Gürtelfarben erhält der Meister einen Überblick über die Zusammensetzung der Schülergruppe. Daran orientiert legt er die notwendigen Übungen und so ein passendes Stundenziel fest. Die traditionelle Begrüßung der koreanischen Flagge und des Meisters markieren den Beginn der eigentlichen Stunde. Auf die Erwärmungsphase folgen dann in variabler Folge Gruppen- und Partnerübungen. Häufig wird die Übungsform und -art variiert, um vorschnelle Ermüdung zu vermeiden und die Konzentration aufrecht zu halten. Auch zum Ende der Stunde werden Flagge und Meister durch Verbeugung abgegrüßt. Mit dem Fragenkreis erhalten alle Teilnehmer die Gelegenheit in der Gemeinschaft Fragen speziell zur vergangenen Stunde oder im Allgemeinen zu erörtern. Abschließend dehnt man sich gemeinschaftlich aus, um so Verspannungen zu vermeiden.


Hohe Ideale: Gemeinschaft und Disziplin

In einer Taekwon-Do Stunde wird in der Gruppe oder mit dem Partner trainiert. Das Training in der Gemeinschaft ist für alle Altersklassen geeignet und schult die gegenseitige Rücksichtnahme. Die disziplinierten Umgangsformen ermöglichen eine individuelle Betreuung in Gruppe. Durch seine hohen Ideale und ein großes Maß an Disziplin birgt das Traditionelle Taekwon-Do im Vergleich zu vielen anderen Sportarten ein geringes Verletzungsrisiko. Die Schüler erleben, wie durch die Einhaltung der Regeln von Pünktlichkeit, Respekt, Achtung und Rücksichtnahme im Gegenzug persönliche Freiheiten für das Lernen entstehen. Diese Werte werden streng eingehalten, insbesondere, da die gelehrten Techniken potentiell gefährlich sind und es nur bei konzentrierter Übung gelingt, Verletzungen zu vermeiden. Auf diese Weise schützt die Disziplin sowohl die geistige als auch die körperliche Unversehrtheit. Die strengen Regeln werden durch die Schüler akzeptiert, weil die Schulleitung durch die tägliche Unterrichtsgestaltung diesen Zusammenhang vorlebt und die Schüler aktiv daran mitwirken. Das Training beruht vollständig auf Gegenseitigkeit.

Verantwortung und Solidarität

Das Taekwon-Do-Training ist in einen umfangreichen ethischen Kontext eingebettet. Im Zentrum des Trainings steht das eigene Selbst, das durch die angeleiteten Übungen herausgefordert und weiterentwickelt wird. Der Unterricht strebt danach, bei allen Schülern ein hohes Maß an Selbstverteidigungsfähigkeit zu entwickeln. Dabei ist solidarisches Handeln integraler Bestandteil des Schullebens, sodass die Schüler ebenfalls lernen, Gefahren von Schwächeren abzuwehren. Ein respektvolles Auftreten prägt den Umgang miteinander. Durch diese gegenseitige Rücksichtnahme trainieren unterschiedliche Alters- und Erfahrungsgruppen, unterschiedliche Berufsgruppen miteinander. Alle Schulangehörigen unterstützen sich untereinander bei der Verwirklichung der Lernziele. Imperfekte Bewegungen sind Schritte zur Verbesserung und ein vorübergehender Zustand. Sie werden daher nicht als Fehler begriffen. Auf diese Weise werden klassische Lernprobleme misserfolgsvermeidender Lernstrategien schrittweise abgebaut, wodurch sich ein maximaler Freiheitsraum für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit ergibt.